Das Regionalmuseum in Mikulov

Die bedeutendste sammlungsbildende Institution, die auch archäologische Funde umfasst, repräsentiert in breiterer Umgebung der Region von Pasohlávky/Mušov das Regionalmuseum in Mikulov.

Es befindet sich im barocken Schloss, das eine der Stadtdominanten darstellt. In seinen Interieurs können die Besucher eine ganze Reihe von Ausstellungen besichtigen. Neben der Präsentation der Geschichte des Schlosses und der Adelsfamilie Dietrichstein oder Ausstellung des traditionellen Weinbaus befindet sich hier auch eine modern aufgefasste Dauerausstellung „Die Römer und Germanen in der Landschaft unter den Pollauer Bergen“. Die Ausstellung, die ein gemeinsames Werk des Archäologischen Instituts der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Brno und des Regionalmuseums in Mikulov ist, gewann im Jahre 2008 den höchsten Preis in der Kategorie Museumsausstellung des Jahres 2007 (der Gloria musealis-Preis). Der Hauptautor der Ausstellung war Balázs Komoróczy, die Koautoren waren Jaroslav Tejral, Petr Kubín und Miroslav Lukáš.

Die Dauerausstellung Die Römer und Germanen in der Landschaft unter den Pollauer Bergen, die sich in den früher öffentlich unzugänglichen Kellerräumen des Schlosses befindet, illustriert durch die archäologischen Funde das Leben in Mähren in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung. Ihr erster Teil präsentiert die Kultur der Römer durch eine repräsentative Auswahl von Originalfunden aus archäologischen Ausgrabungen auf Hradisko bei Mušov. Sie umfasst auch Beispiele von Gegenständen, die mit der Anwesenheit römischer Legionen auf unserem Gebiet zusammenhängen – Waffen und Rüstungsteile. Im Rahmen dieses Teiles der Ausstellung befindet sich auch eine Rekonstruktion der typischen römischen Bodenheizung – des sog. Hypokaustum. In dem zweiten Teil werden Funde dargestellt, die die Kultur der hiesigen Bevölkerung – des germanischen Stammes der Markomannen – in der römischen Kaiserzeit auf unserem Gebiet dokumentieren.

In der idealisierten Rekonstruktion einer germanischen Hütte und in Vitrinen befinden sich Gegenstände zum alltäglichen Gebrauch: Keramikgefäße, Beinkämme, Nadeln, Fibeln usw. Die Art wie die Germanen ihre Toten beerdigt haben, wird durch die Rekonstruktionen zweier Gräber mit Artefakten aus dem Gräberfeld in Mikulov präsentiert. In Vitrinen befinden sich dann typische Funde, die in Brandgräbern deponiert wurden: Keramikgefäße, Waffen, Messer, Fibeln, Glasperlen und andere.

Der Höhepunkt der ganzen Dauerausstellung ist die Präsentation eines einzigartigen Fundverbands aus dem Grab eines germanischen Fürsten aus dem 2. Jahrhundert, das am Ende der 1980er Jahre in der Nähe von Mušov entdeckt wurde. Es handelt sich um eines der reichsten Gräber auf unserem Gebiet. Es enthielt eine ganze Reihe von vergoldeten Gürtelbeschlägen, Waffen, römischen Bronze-, Glas- sowie Keramikgefäßen. Außergewöhnlich ist es gerade durch die Zahl der Gegenstände römischer Herkunft und es belegt auch die hohe Ebene des germanischen Handwerks.

Die Besichtigung dieser Ausstellung in Mikulov bildet eine geeignete und sehr nützliche Ergänzung zu dem Lehrpfad auf Hradisko bei Mušov.

Die Webseite des Museums in Mikulov: http://www.rmm.cz/